Ich packe meinen Koffer…

Meine Packliste besteht bereits seit Wochen. In den letzten drei Tagen habe ich dann nach und nach all die Dinge zusammengetragen.

Nun blicke ich auf die kleinen Stapel und frage mich: Was soll ich wirklich einpacken? Was lasse ich zu Hause? So ein Koffer bietet nur begrenzt Platz. Obergrenze für den Flug sind 20 kg, damit sollte ich locker hinkommen. Aber halt: Es soll ja noch Platz bleiben für Neues, Platz für Dinge, die ich mit nach Hause bringe!

Vor einigen Tagen berichtete ein Kollege von seinen Pilgererfahrungen (so oder so ähnlich): „Wer sich auf den Weg macht weiß, dass er nur begrenzt Gepäck mitnehmen kann. Wenn ich zu viel einpacke, wird es zur Last und ich komme nicht vom Fleck. Wenn ich mich ernsthaft auf den Weg machen will, muss ich vieles was mir lieb ist zurücklassen. Nur das Nötigste findet Platz im Rucksack. Und so merke ich, dass ich gar nicht so viel brauche und so die Leichtigkeit habe, Neues zu erleben und zu erfahren.“

Auch wir begeben uns auf die Reise, um neue Eindrücke zu sammeln und in der Hoffnung, aus diesen Erfahrungen zu lernen. Wenn auch ich für diese Eindrücke offen sein will, darf ich nicht zu viel Gepäck mitnehmen. Manches lasse ich besser zu Hause: Vorgefertigte Bilder und Meinungen, alte Enttäuschungen, Angst vor dem Fremden oder die Überzeugung, etwas besser zu wissen.

Ich wünsche uns und allen, die sich auf einen neuen Weg begeben, den Mut, Altes zurückzulassen und Platz für Neues zu gewinnen!